Darmspiegelung (Coloskopie)


Vergleichbar der Magenspiegelung wird auch hier ein Endoskop eingesetzt, das oben beschrieben wurde, jedoch etwas dicker und länger als ein Gastroskop ist. Das Gerät hat am unteren Ende eine kleine, elektronische Kamera, die Bilder aus dem Darm auf einen Bildschirm außerhalb projiziert. Es ist so die Betrachtung des Dickdarms möglich. Der Dickdarm ist ca. 90-100 cm lang. In den allermeisten Fällen gelingt es auch, den letzten Teil des Dünndarms, der in den Dickdarm mündet zu beurteilen. Im Bereich des Übergangs von Dünndarm zu Dickdarm existiert ein Ventilmechanismus (Bauhin'sche Klappe), der in der Regel auch einen Rückfluss von Dickdarminhalt in den Dünndarm verhindert (der Dickdarm enthält Bakterien, der Dünndarm nicht!). Es können im Rahmen dieser Untersuchung die Verhältnisse der Schleimhaut beurteilt werden und vor allem ist es möglich, gezielt Gewebeuntersuchungen durch Probenentnahme (Biopsie) vorzunehmen. Es ist notwendig, dass für diese Untersuchung der Darm zuvor gereinigt wird. Diese Prozedur ist etwas mühsam, denn es wird "künstlich" Durchfall erzeugt. Hierzu gibt es verschiedene Verfahren. Je nach der gewählten Darmreinigungsmethode müssen zwischen 2 und 5 Liter Flüssigkeit getrunken werden. Entweder enthält diese Trinklösung bereits einen durchfallauslösenden Stoff, oder aber es wird "stilles Wasser" getrunken und zusätzlich ein Laxans (Durchfallmittel) eingenommen. Das für Sie geeignete Verfahren wird von Ihrem Hausarzt oder von uns ausgewählt.
Die Vorbereitung ist der für den Patienten unangenehmste Teil. Die Untersuchung selbst wird nach Vorbehandlung mit Midazolam (Dormicum) oder anderen beruhigenden / schmerzstillenden Medikamenten durchgeführt. Diese Medikamente haben zum einen einen stark beruhigenden, Müdigkeit und Schläfrigkeit auslösenden Effekt, zum anderen bewirken sie, dass eine "Erinnerungslücke" für 1-2 Stunden entsteht. Während der Untersuchung erlebt kein Patient Schmerz oder andere Unannehmlichkeiten. Nach der Untersuchung wird immer auch das erste Resultat mit Ihnen besprochen. Die Ergebnisse der feingeweblichen Untersuchung (Histologie) von Proben, die während der Darmspiegelung entnommen werden, liegen in der Regel knapp eine Woche später vor. Ihr überweisender Arzt erhält in jedem Fall noch am selben Tag einen ausführlichen Befundbericht, so dass alle Ergebnisse zu einem späteren Zeitpunkt mit Ihnen besprochen werden können.