Magenspiegelung (Gastroskopie)


Die Magenspiegelung ist ein schmerzloses Verfahren zur Beurteilung der Speiseröhre (Ösophagus), des Magens und des Zwölffingerdarms (Duodenum) durch direkte Betrachtung mittels eines Endoskopes. Das Endoskop ist ein weiches biegsames Gerät, das an der Spitze mit einer kleinen, elektronischen Kamera ausgestattet ist, die Bilder aus dem Inneren des Magens auf einen Bildschirm projiziert. Mit 2 Rädern am hinteren Ende kann die Spitze des Gerätes bewegt werden. Die Beleuchtung wird durch eine Lichtquelle von außen gewährleistet. Das Licht wird mittels Glasfaserbündeln über das Gerät in den Magen geleitet, damit das Innere des Magens für die Aufnahme der elektronischen Kamera ausgeleuchtet ist. Die Methode ermöglicht die direkte Betrachtung der Schleimhäute der genannten Organe, vor allem aber die gezielte Entnahme von Gewebe zur feingeweblichen (histologischen) Untersuchung. Eine Zange kann durch einen Kanal im Gerät bis in den Magen vorgeschoben und von außen bedient werden. So ist auch die Entnahme einer Schleimhautprobe zur Untersuchung auf Besiedlung mit Helicobacterbakterien möglich. Diese Bakterien können Harnstoff spalten. Wird eine Gewebeprobe aus dem Magen in einen Nährboden eingebracht, der die Eigenschaft hat, bei Anwesenheit von Harnstoffspaltprodukten die Farbe von gelb nach rot zu ändern, so ist durch die Bewertung des Farbumschlages der Rückschluss auf die Anwesenheit von Helicobacter recht zu verlässig möglich (gelb = kein Helicobacter, rot = Helicobacterbesiedlung der Schleimhaut).
In der Regel wird die Untersuchung nach Vorbehandlung mit Midazolam (Dormicum) durchgeführt. Dieses Medikament bewirkt zum einen eine deutliche Schläfrigkeit, zum anderen bewirkt es in den allermeisten Fällen, dass eine "Erinnerungslücke" über einen Zeitraum von ca. 1 Stunde anschließend besteht. Dies ist völlig ungefährlich und harmlos. Dennoch kann in seltenen Fällen dieses Medikament auch Nebenwirkungen verursachen, auf die unsere Praxis in jedem Fall vorbereitet ist. Eine entsprechende Nachbeobachtung erfolgt in der Praxis, die die Patienten erst wieder verlassen, wenn die beschriebene Medikamentenwirkung sicher nachgelassen hat. Außerdem wird auch ein Medikament gegeben, das für die Muskulatur der Speiseröhre, des Magens und des Zwölffingerdarmes für eine kurze Zeit Inaktivität bewirkt. Diese Entspannung ist notwendig, um nicht durch die Eigenaktivität der Magenmuskulatur die Untersuchung unnötig zu verlängern, denn sie verhindert unter Umständen die sichere Beurteilung in allen Anteilen. Das Einführen des Endoskops über den Rachen in die Speiseröhre und dann weiter in den Magen ist mit den sehr dünnen, modernen Geräten schmerzlos und ungefährlich.
Eine Kombination von Gastroskopie und Sonographie stellt die Endosonographie da. Diese Untersuchung ermöglicht nach dem Prinzip der Ultraschalluntersuchung (Sonographie) eine Betrachtung der Strukturen unterhalb der sichtbaren Schleimhautanteile in Speiseröhre, Magen und Zwölffingerdarm. Das Untersuchungsgerät ist dem Endoskop wie oben beschrieben vergleichbar, hat aber zusätzlich einen Ultraschallkopf am unteren Ende, der nach Einführen des Endoskops über die Speiseröhre der Schleimhaut aufgelegt werden kann. Die Bilder werden nach dem gleichen Prinzip wie die sonographischen Bilder nach außen auf einen Bildschirm übertragen. Diese Untersuchung ist zeitaufwendig und bedarf eines erfahrenen Untersuchers.